Wer braucht schon einen Fusselrasierer? Ich!
Produkttest

Wer braucht schon einen Fusselrasierer? Ich!

Dank des Fusselrasierers konnte ich mir und meiner Lieblingswollmütze diesen Winter einen zweiten Frühling ermöglichen. Endlich wieder warme Ohren, ganz ohne Fussel. Ich habe ein neues Lieblingsgerät.

Wahrscheinlich war das ständige Herumzupfen an meinem Pulli der Auslöser für die Diskussion beim Nachtisch, denn plötzlich fingen meine Freundinnen an, über den Fusselrasierer zu schwärmen. Ein Gerät, das Kleidern im Handumdrehen die Fusseln entfernt und sie wieder wie neu aussehen lässt. Es soll der beste Kauf im letzten Jahr gewesen sein und das Entfusseln obendrein noch meditativ. Ausleihen wollten sie mir das Gerät nicht. Ich solle mir ein eigenes kaufen. Teuer seien die eh nicht. Ja merci. Ein neues Gadget, das nur Platz braucht? Nö! Lass mich in Ruhe damit.

Zu Hause habe ich dann einen Blick in meine Kommode geworfen und meine Kleider von Näherem betrachtet. Dabei fiel mir auf, dass mein Pulli nicht das einzige Kleidungsstück war, das schon über zehn Wintersaisons mitgemacht hat. Dementsprechend sind vielen meiner Habseligkeiten kleine Dreadlocks gewachsen. Die sehen zwar entzückend aus, aber verleihen meinen Kleidern den Brockenhaus-Look. Also entscheide ich mich entgegen meinen Prinzipien dazu, ein Gadget zu bestellen. Im schlimmsten Fall hätte ich es jemandem als Wichtel-Weihnachtsgeschenk untergejubelt.

Dieses Gerät rasiert! Und zwar so was von!

Beim Fusselrasierer ist der Name Programm – der Apparat rasiert die Fusseln weg. Die Anwendung ist ganz leicht. Ich fahre mit der Rasieroberfläche über den Bereich, den ich entfusseln will. Dabei geraten die Knöllchen in die Gitterlöcher, wo sie eine Rasierklinge entfernt. Ähnlich wie bei einem Barttrimmer. Somit bleibt der restliche Stoff darunter meist unversehrt.

In meinem Entfussel-Wahn musste ich aber auch schmerzlich feststellen, dass nicht alle Stoffe mit dem Gerät behandelt werden sollten. Mein Vliespulli und der Rasierer vertragen sich definitiv nicht. Das hat zumindest die kahle Stelle auf dem Pullover gezeigt. Deshalb ist mein Ratschlag, den Entfussler an einem Ärmel oder einer anderen unscheinbaren Stelle deines Kleidungsstückes zu testen, bevor du, wie ich, in der Mitte anfängst.

Meditation gegen Wegwerf-Gesellschaft

Beim Fusseln-Entfernen brauchst du je nach Grösse deiner Kleidung ein bisschen Zeit, und vor allem Geduld. Und wie ich einmal gelernt habe, gibt es keine Langeweile, sondern nur Zeit, die nicht zum Meditieren genutzt wird. Der perfekte Moment also, um in dich zu kehren und die Trauer um Omis weggeworfene Lieblingswollsocken zu verarbeiten. Hättest du sie damals entfusselt, wären sie wohl heute noch an deinen Füssen.

Meine Wintermütze bevor und nachdem ich die Fusseln entfernt habe.
Meine Wintermütze bevor und nachdem ich die Fusseln entfernt habe.
Quelle: Stefanie Lechthaler

Wenn du fertig bist, wird deine Geduld nicht nur mit einem wiederbelebten Kleidungsstück belohnt, sondern auch mit der Ausbeute an Fusseln, die sich im Sammelfach angehäuft hat. Wenn du genug davon gesammelt hast, kannst du sie in deine Flusenkunst integrieren.

Fazit

Ein Gadget, das den Platz in meinem Schrank verdient hat

Ich bin absolut begeistert von meinem Fusselrasierer. Das kleine Gerät ist nicht nur günstig, sondern erfüllt seinen Zweck mit etwas Geduld voll und ganz. Meine Kleider sehen wieder wie neu aus.

Pro

  • Einfache Bedienung
  • Liegt gut in der Hand
  • Preis-Leistung
  • Schöne Ergebnisse

Contra

  • Kann bei grösseren Kleidern etwas lange dauern
  • Nicht für alle Stoffarten geeignet
Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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